Redakteur:
Ray Gill
Datum:
23.07.2022
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
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Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 rauchen in France rund 23 % der Erwachsenen, das bedeutet rund 12 Millionen Menschen. In diesem Zusammenhang muss man leider auch einen Blick auf die Anzahl der Toten werfen, denn jährlich sterben rund 10 % der Raucher in France an den Folgen des Tabakkonsums und das sind immerhin ca. 121.000 Menschen. Weltweit sind es sogar 4 Millionen Tote jährlich laut der WHO.
Auch wenn sich nicht verleugnen lässt, dass die Sterberate deutlich sinkt, denn zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren es noch über 7 Millionen Todesopfer weltweit. Grund für den Sinneswandel und die damit verbundenen sinkenden Zahlen ist ein Umdenken in der Gesellschaft und die höhere Bewertung der eigenen Gesundheit.
Die Raucherentwöhnung ist daher für viele ein aktuelles Thema und noch viel mehr schaffen es aus verschiedenen Gründen nicht, mit dem Rauchen aufzuhören. Wir beschreiben in diesem Artikel die vielfältigen Methoden und schauen uns die Erfolgschancen bei allen genauer an. Die Phasen der Rauchentwöhnung geben detaillierte Eindrücke über die Raucherentwöhnung.
Doch Sie wissen nicht wie? Obwohl das Rauchen die häufigste vermeidbare Todesursache in modernen Industriestaaten ist und das Risiko für die meisten Krebsarten nach einigen Jahren Verzicht deutlich sinkt, fällt es vielen Rauchern schwer, Ihren Tabakkonsum einzustellen.
Natürlich ist es den meisten Menschen durchaus bewusst, was sie sich und ihrem Körper antun, doch die Abhängigkeit von Zigaretten & Co ist stärker als die Vernunft.
Wer schon in jungen Jahren zum Glimmstängel greift, hat es meist viel schwerer davon loszusagen. Doch es lohnt sich, denn wer sein Leben lang als starker Raucher gilt, das heißt mehr als 12 Zigaretten am Tag raucht, verliert über 9 Jahre seiner gesamten Lebenserwartung.
Neben den gesundheitlichen Aspekten, die für die Raucherentwöhnung sprechen, sind es aber auch wirtschaftliche und umweltbezogene Aspekte, die Sie in Erwägung ziehen sollten.
Schnell sind mehrere hundert Euro im Jahr für die Tabaksucht erreicht, denn Zigaretten kaufen wir gerne “ganz nebenbei”. Höhere Preise haben die Raucher ebenso abgeschreckt wie die neuesten unangenehmen Fotos auf der Verpackung.
An der Kasse muss der Kunde extra eine Taste betätigen, sodass die Zigaretten nur mit einem kleinen, und eher psychologisch begründeten Hindernis auf das Band gelangen. Auch wenn die Zahlen der Raucher insgesamt rückläufig sind, so ist die Anzahl derer, die unter den Folgen leiden, viel zu hoch.
Rund 90 % der starken Raucher erkranken in ihrem Leben an Lungenkrebs. An diesem versterben jährlich rund 40.000 Menschen.
Wer Glück hat und eine nicht so aggressive Krebsart erwischt, dem muss ein Teil der Lunge entfernt werden und die restlichen Lebensjahren werden unter starken Einschränkungen der Lebensqualität verbracht. 5 Jahre nach einem solchen Eingriff leben noch rund 50 % der Erkrankten, nach insgesamt 10 Jahren aber nur noch 1 von 10.
Um zu verdeutlichen, was eine Raucherentwöhnung mit Ihrem Körper und damit mit Ihrer Gesundheit macht, blicken wir auf die Zahlen aus Sicht eines ehemaligen Rauchers. Wer rechtzeitig mit dem Rauchen aufhört, senkt nach 10 Jahren Abstinenz sein Risiko an Lungenkrebs zu erkranken bereits um die Hälfte.
Selbst wenige Monate rauchfreier Lebenszeit machen sich positiv im menschlichen Körper bemerkbar. Schon nach 24 Stunden soll sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren. Damit sind Schlaganfälle und Herzinfarkte vordergründig gemeint.
Da mehr Männer als Frauen rauchen, – es sind rund 20 % mehr Männer als Frauen unter den Rauchern, müssen wir an dieser Stelle auch auf die männliche Potenz blicken. Denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass der regelmäßige Konsum von Tabak zu Potenzstörungen, der erektilen Dysfunktion, führen kann. Auch die Fruchtbarkeit wird negativ vom Rauchen beeinflusst.
Bei Frauen ist das Rauchen in der Schwangerschaft besonders gefährlich, da sich die Giftstoffe aus dem Tabak auf den Fötus übertragen. Im Tabak sind rund 90 Giftstoffe nachgewiesen, die krebserregend sind oder im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Schwere Missbildungen und Entwicklungsverzögerungen drohen einem Ungeboren.
Zu all dem Übel kommt auch noch die Faltenbildung dazu, denn die Giftstoffe fördern diese zusätzlich zum regulären Alterungsprozess. Auch mit den Zähnen meint der Tabak es nicht gut. Sie verfärben sich schneller und die Verfärbungen bedingen schwere Schäden am Zahnfleisch. Um die Liste vollständig zu machen, sei auch der unangenehme Geruch an Haaren, Händen und Kleidung erwähnt.
Grundlage für den Erfolg der Raucherentwöhnung ist der eigene Wille, denn ohne den geht es nicht. Wie bei allen schwierigen Themen, sei es Übergewicht, Sucht oder Stress, bedarf es der eigenen Einsicht, dass sich der jetzige Zustand ändern soll. Trotzdem sollten Sie an dieser Stelle wissen, – die Rauchentwöhnung ist keine leichte Sache!
Es kann zu Entzugserscheinungen kommen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Auch das soziale Umfeld spielt eine Rolle, denn wer von rauchenden Freunden oder Familienangehörigen umgeben ist, muss schon sehr charakterfest sein, um den Vorgang der Rauchentwöhnung fortzusetzen.
Und natürlich ist es wichtig, dass Sie Unterstützung haben und liebe Menschen um sich versammeln, die Verständnis für die ein oder andere “Macke” während der Rauchentwöhnung aufbringt.
Diese Phase beschreibt das Rauchen, ob sie es gerne tun oder nicht, unabhängig von der Menge oder der persönlichen Einstellung dazu. Stabiles Rauchen bedeutet sie konsumieren Tabak.
Erste Zweifel sind ins Bewusstsein gerückt und Sie haben sich schon mal ein wenig über die Methoden informiert. So richtig entschieden haben Sie sich allerdings noch nicht. Es schwirrt vielmehr ein immer häufiger und stärker werdendes Verlangen im Kopf herum, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie sind aber noch nicht so weit, den ersten Schritt zu machen.
Sie werden wahrscheinlich einfach eines Morgens aufwachen und wissen,- heute ist FRR Tag! Sie sind ganz sicher, dass heute der erste Tag vom Rest Ihres neuen und rauchfreien Lebens wird. Es kann aber auch sein, dass Sie ein Schlüsselerlebnis haben.
Vielleicht die Erkrankungen einer nahestehenden Person oder das plötzliche Unbehagen, wenn Sie den Rauch wahrnehmen. Wie auch immer diese Situation individuell aussieht: Der Tag der Entscheidung ist da.
Jetzt wird es ernst, denn Sie haben den festen Willen, endlich nicht mehr zwanghaft zur Zigarette greifen zu müssen. Sie wissen, dass der Weg lang wird, doch sind fest entschlossen, das durchzustehen.
Bis die ersten Entzugserscheinungen auftauchen, denn dann kommt es zu schwierigen Situationen und inneren Konflikten. Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Zittern, Schwitzen, Übelkeit und Kopfschmerzen werden hier als häufigste Symptome berichtet.
Sie müssen sich im Alltag umstellen und potenziell mögliche Rückfall-Hinweise frühzeitig erkennen. Rückfälle gehören für einige in der Rauchentwöhnung dazu und sie lassen sich vielleicht auch nicht ganz vermeiden. Bleiben Sie aber am Ball und aktiv!
All die Mühe hat sich gelohnt, das wissen Sie jetzt ganz sicher. Sie haben erfolgreich alle anderen Phasen der Rauchentwöhnung durchlaufen und hinter sich gebracht. Sie gehören jetzt offiziell zur Gruppe der Nichtraucher und spüren deutliche Verbesserungen Ihrer Gesundheit. Gratulation!
Dass der Prozess auf dem Weg vom Raucher zum Nichtraucher mehrere Phasen durchläuft, haben wir Ihnen ja bereits ausführlich erklärt. Doch wie lange dauern diese Phasen eigentlich und ab wann können Sie davon ausgehen, dass Sie diese Aufgabe erfolgreich zu Ende führen werden?
Leider können wir Ihnen an dieser Stelle keine genauen Angaben zur Dauer der Rauchentwöhnung geben, denn die ist bei jedem Menschen von einer Vielzahl von Faktoren beeinflussbar.
Medizinisch betrachtet, sind die ersten drei Tage ohne Nikotin mit deutlichen Entzugserscheinungen verbunden. Aber wie bei vielen anderen Dingen auch kommt es hier auf die persönlichen Umstände und die individuellen Aspekte an. Auch ein Zeitraum von bis zu 4 Wochen ist in medizinischer Lektüre immer wiederzufinden.
Neben den körperlichen Beschwerden, berichten viele Raucher bzw. jetzt Nichtraucher, von den mentalen Schwierigkeiten während der Raucherentwöhnung. Die eigenen Gewohnheiten zu ändern, gehört zu einer der größten Herausforderungen im Leben.
Da macht das Rauchen keine Ausnahme. Sozialer Druck, gesellschaftliche Akzeptanz, mangelnde Unterstützung – all das können die Phasen der Rauchentwöhnung schwer belasten und den gesamten Erfolg damit infrage stellen. Ein gesunder Ausgleich wäre ratsam und Ablenkung ganz allgemein kann Ihnen helfen.
So individuell wie der Mensch an sich treten auch die Entzugserscheinungen bei der Raucherentwöhnung auf. Wie bereits erwähnt, sind die häufigsten Beschwerden Stimmungsschwankungen mit unterschwelliger Aggression, eine erhöhte Reizbarkeit oder ähnliches.
Dazu kommen besonders oft Schlafstörungen und auch eine verminderte Konzentrationsfähigkeit tritt auf. Die Nase läuft, ein leichter Husten, vermehrtes Zittern und Schwindel können genauso dazu zählen wie auch der gesteigerte Appetit.
In den letzten Jahren sind vermehrt Anbieter am Markt zu finden, die mit Hypnose die Raucherentwöhnung garantieren. Hier ist anzumerken, dass Hypnose sicherlich vieles leisten kann, eine Garantie jedoch ganz sicher nicht geben kann. Hypnose sollte nur von dafür qualifizierten Anbietern in Anspruch genommen werden.
Häufig bieten Heilpraktiker eine Hypnose für Raucher an. Wichtig ist grundsätzlich aber, dass Sie Vertrauen zu dieser Person haben und gewillt, sich in Hypnose zu begeben. Denn es gilt: Wer nicht hypnotisiert werden will, dem hilft auch der beste Hypnotiseur nichts.
Achten Sie auf gute Empfehlungen und prüfen Sie die Ausbildung nach. Bei der Hypnose geht es um einen tiefen Entspannungszustand, bei dem auch Atemtechnik zum Einsatz kommen kann.
Ziel ist es, sie im entspannten Zustand mit positiven Glaubenssätzen von dem zwanghaften Verlagen und dem Rauchen abzubringen. Viele unserer Verhaltensweisen sind angelernt und so können wir diese in der Regel auch wieder abtrainieren.
Geeignet ist Hypnose auch zur Linderung von Entzugserscheinungen und zur Stärkung des Willens. Im Unterbewusstsein werden neue Sätze, die durch den Hypnotiseur gesprochen werden, verankert. Diese sollen dann greifen, wenn Sie sie brauchen.
Das Ganze geschieht weitestgehend unbewusst und mit der Hypnose zur Raucherentwöhnung kann das Durchlaufen der oben beschriebenen Phasen durchaus manchen Menschen leichter fallen.
Die Pharmakonzerne haben natürlich ebenfalls intensiv an geeigneten Medikamenten zur Unterstützung der Raucher gearbeitet, denn a) ist dies eine von vielen Methoden und b) ein lukrativer Markt. Schließlich werden rund ein Drittel der Nichtraucher wieder zum Raucher und davon versuchen es wieder rund 70 % ein zweites Mal. Folgende Medikamente sind derzeit unter anderem erhältlich:
Mit dem aktiven Wirkstoff Varenicilin sollen die sogenannten Verlangensattacken abgemildert werden. Die Einnahme des Medikamentes beginnt bereits vor dem Rauchstopp und wird dann in zwei Schritten erhöht.
Während die anfängliche Dosis bei einer Tablette mit 0,5 mg Wirkstoff liegt, kann dann an den folgenden Tagen bis auf zwei Tabletten mit 0,5 mg Wirkstoff erhöht werden. Ab der zweiten Woche erhöht sich diese Dosis auf zweimal eine Tablette mit jeweils 1 mg Wirkstoff.
Dies ist auch der Beginn des eigentlichen Aufhörens. Die normale Behandlungsdauer liegt bei 12 Wochen. Als häufigste Nebenwirkung wird über Müdigkeit berichtet. Die Erfolgsquote liegt laut Hersteller bei nachgewiesenen 12 %, das bedeutet 12 von 100 Personen, die Champix (Vareniclin) einnehmen, schaffen es tatsächlich, mit dem Rauchen aufzuhören.
Ist ebenfalls ein Medikament zur Raucherentwöhnung und stammt eigentlich aus der Gruppe von Mittel zur Behandlung von Depressionen. Der Wirkstoff Bupropion soll die Entzugserscheinungen mildern. Alles zwei Tage muss eine Tablette mit 150 mg Bupropion eingenommen werden (s. auch Zyban (Bupropion) bestellen: Online Rezept vom Arzt inkl.).
Genau wie Champix beginnt die Einnahme ca. 2 Wochen vor dem eigentlichen Rauchstopp. Die Behandlungsdauer liegt bei diesem Medikament nur bei 9 Wochen. Die Erfolgsquote liegt mit 6 von 100 deutlich unter der von Champix.
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