Redakteur:
Ray Gill
Datum:
26.07.2022
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
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Spätestens seit 2004 können verschreibungspflichtige Medikamente in France und in Europa online bestellt und gekauft werden. Was zuvor der Gang zur Apotheke war, ist heute das Klicken auf den Bestellbutton in Online Shops.
Offiziell müssen die Online-Apotheken hohe Anforderungen erfüllen, um die Erlaubnis zu erhalten, Arzneimittel zu verkaufen und zu versenden. 2019 verfügten rund 3000 Online-Apotheken über eine solche Befugnis. Dabei muss bei rezeptpflichtigen Medikamenten zwingend ein ärztliches Rezept beim Versand vorliegen. Ein positives Beispiel für einen reibungslosen Ablauf von Erhalt des Online Rezeptes bis zur Bestellung ist der Anbieter DoktorABC.
Erschreckend ist umso mehr, dass einige Online-Shops mit dem Versand verschreibungspflichtiger Medikamente ohne Rezept werben. Juristisch gesehen ist dies ein europaweiter Verstoß gegen das Arzneimittel- und Apothekengesetz und höchst unseriös.
Wenn es sich bei dem Online-Handel, der rezeptpflichtige Medikamente ohne Rezept verschickt, um keine Apotheke handelt, ist der Verstoß gegen das Apothekengesetz natürlich nichtig. Es ist wichtig, Abstand zu nehmen, wenn man auf Webseiten stößt, welche rezeptpflichtige Medikamente ohne Datenabfrage und Aufnahme von medizinischen Informationen verschreiben.
Es ist in jedem Falle ratsam, rezeptpflichtige Medikamente tatsächlich mit ärztlichem Rezept zu bestellen. Denn nur hier können sie sich sicher sein, dass das Präparat und der Wirkstoff ungefährlich und effizient für ihre Behandlung ist.
Man sollte auf bestimmte Kriterien achten, wenn man rezeptpflichtige Medikamente online bestellt. Es ist für viele angenehmer und stressfreier, das Arztgespräch online zu führen und daraufhin das Medikament zu bestellen, anstatt in vollem Wartezimmer warten zu müssen.
Medikamente seriös & legal online bestellen
Es ist nicht gerade einfach, einen Fake-Shop zu erkennen. Oftmals sehen die Websites dieser Geschäfte seriös, professionell und sicher aus. Dabei kann man eine Ähnlichkeit zu den gängigen zugelassenen Versandapotheken erkennen und wird somit häufig aufs Glatteis geführt.
Es ist immer lohnenswert einen Blick auf das Impressum zu werfen – egal ob bei der Versandapotheke oder anderen Online-Shops. Das Aufführen eines Impressums ist in France verpflichtend. Erstes Anzeichen für einen unseriösen Shop ist somit das Fehlen des Impressum. Ist dies der Fall, sollte man die Website sofort verlassen.
Sollte ein Impressum zu finden sein, ist das trotzdem keine Garantie für einen seriösen Shop. Im Impressum sollte die Adresse und die Rechtsform des Unternehmens erkennbar sein. Außerdem ist es wichtig, die Registrierungsdaten und die Impressumsdaten zu vergleichen. Stimmen diese nicht überein, sollte man Abstand nehmen.
Wer bis hierhin keine Auffälligkeiten finden konnte, kann den Server Standort des Shops abfragen. Er sollte sich dort befinden, wo das Unternehmen sitzt. Wenn der Online-Shop durch eine externe Seite gehostet wird, ist ein Standort innerhalb der Europäischen Union erfreulich.
Weiterhin weisen seriöse Anbiete auf Kontaktmöglichkeiten hin.
Wenn keine Telefonnummer oder E-Mail Adresse zu finden sind, ist dies ein negativer Hinweis. Wenn Kontaktmöglichkeiten jedoch verfügbar sind, sollte man mit einem kurzen Anruf verifizieren, dass das Unternehmen über diese erreichbar ist. Nicht selten geben Unternehmen Fake-Nummern an.
Ein schneller Hinweis auf Seriosität einer Website und eines Shops ist die Datenverschlüsselung. Wenn das kleine Schloss links in der Adresszeile des Browsers geschlossen ist, besitzt die Website eine Datenverschlüsselung.
Bei offenem Schloss ist die Datenverschlüsselung offen und Dritte können Zugriff erhalten über die Daten, die der Kunde für den Bezahlvogang einträgt. Außerdem weist “https” in der URL auf eine Verschlüsselung hin, während “http” in der Regel eine nicht-verschlüsselte Website ist.
Ein weiterer Hinweis auf Unseriosität ist das Fehlen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGB. Wenn diese nicht vorhanden sind und der Anbieter zudem kein Widerrufsrecht einräumt, sollte man Abstand nehmen. Abgesehen davon, dass dies Zeichen einer seriösen Website ist, existiert hier zudem keine Möglichkeit, die Zahlung bei Nicht-Lieferung einzufordern und eine Erstattung zu erhalten.
Zudem bieten viele Fake-Shops lediglich die Vorkasse als mögliche Zahlungsart an. Hier muss der Kunde das Geld zahlen und erst danach schickt der Anbieter das Paket ab.
Wenn das Sicherheitslogo der Europäischen Union für behördlich registrierte Versandhändler fehlt, sollte man Abstand nehmen, auch wenn andere, oben genannten Kriterien erfüllt werden.
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Es folgt eine Sicherheitsanalyse von Versandapotheken:
Apothekenrezeptfrei.de bietet einige rezeptpflichtige Medikamente an, allen voran Potenzmittel. Der günstige Preis kann verlocken. Trotzdem sollte man hier kritisch sein, denn es sind keine Kontaktdaten zu finden, die Anbieter-Identifikation im Impressum ist unzureichend, Allgemeine Geschäftsbedingungen sowie Widerrufsformulierungen fehlen und die einzige Zahlungsmöglichkeit ist die Vorkasse.
Auch bei rezeptfrei-bestellen.de ist kein Impressum zu finden. Außerdem fehlt das Sicherheitslogo der Europäischen Union und nur die Vorkasse als Zahlungsart ist möglich. Prägnant ist zudem, dass illegale Suchtmittel angeboten werden.
Auf eu-rezeptfrei.de findet Unterschiede in Serverstandort und Impressum-Sitz – einmal auf den Seychellen und einmal in Polen. Die Mitarbeiter sind telefonisch nicht erreichbar, das Sicherheitslogo der Europäischen Union fehlt und es die Website ist nicht verschlüsselt.
Der Shop ohne-rezept.org besitzt kein Impressum. Außerdem sind weder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen noch das Widerrufsrecht zu finden. Zudem ist nur die Vorkasse als Zahlungsart aufgeführt und Kontaktmöglichkeiten fehlen.
Rezeptfreikaufen.net ist eine tückische Website, welche mit professionellem Design glänzt. Jedoch sucht man hier ergebnislos nach Impressum, Hinweisen zu Widerrufsrecht und Datenschutzbestimmungen. Zudem fehlt das Gütesiegel, die HTTPS-Verschlüsselung und als Zahlungsart ist nur die Vorkasse möglich.
Diese Frage kann ganz klar mit einem “Nein” beantwortet werden. Verbraucher sollten Abstand von Apotheken nehmen, die damit werden, rezeptfrei Medikamente zu verkaufen.
Der Großteil dieser Shops verlangt als einzig mögliche Zahlungsart die Vorkasse. Hier überweist man nach Bestellung das Geld und erst dann wird das Paket verschickt – oder auch nicht. Es sorgt dafür, dass der Anbieter Geld ohne Leistung erhält und maximiert das Risiko für den Verbraucher, die bestellte Ware nicht zu erhalten.
Wenn die Versandapotheken die Medikamente tatsächlich abschicken, gibt es für den Verbraucher allerdings keine Garantie, dass in den Präparaten die Wirkstoffe enthalten sind. Das Risiko besteht, dass die Medikamente “Fake” sind und durch Placebos oder im schlimmsten Fall durch verunreinigte Medikamente ausgetauscht werden.
Natürlich ist dies höchst gefährlich und kann bis hin zum Tod führen. Bei Medikamenten geht es um die Gesundheit des eigenen Körpers und hier sollte man sehr kritisch und vorsichtig sein, um schlimme Gefahren für die eigene Gesundheit zu vermeiden.
Wenn die Versandapotheke den Sitz im Ausland hat, kann es zu Hürden mit dem Zoll kommen und die Pakete werden im schlimmsten Falle nicht geliefert. Wenn der Shop keine spezielle Zulassung besitzt, die für die Einfuhr ausländischer Medikamente nötig ist, kann auch der Verbraucher sanktioniert werden.
Hier ist es auch wichtig zu erwähnen, dass Fake-Shops aus dem Ausland Zugriff zu Präparaten haben, die in France verboten sind. Wenn ein Kunde also ein Medikament, welches in France nicht erlaubt ist bestellt, liegt eine Straftat vor, die mit Konsequenzen bestraft werden kann.
Je nach Anbieter sind Zahlungen per Sofortkasse, Rechnung, mit Kredit- oder EC- Karte und SEPA-Lastschriftmandat möglich. Gehen Sie auf der Website auf “Zahlung”, um mehr Informationen über die möglichen Zahlungsweisen zu erhalten.
Seien Sie bei Zahlungen mit PayPal sehr vorsichtig, denn der Zahlungsanbieter PayPal verbietet in seinen AGB die Nutzung von PayPal für das Bezahlen von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Ist die Zahlung mit PayPal möglich, so kann es sich um einen unseriösen Anbieter handeln.
Der Verbraucher sucht im ersten Schritt das Präparat aus, welches er erwerben möchte. Wenn dies ein rezeptpflichtiges Medikament ist, ist er gezwungen, einen medizinischen Online-Fragebogen auszufüllen oder ein Gespräch über Video-Chat mit einem Arzt zu führen.
Für eine gute Ferndiagnose muss der Patient vollständige und ehrlich Antworten zu seinem Gesundheitszustand und seiner Krankengeschichte geben.
Der Arzt wertet dann den Fragebogen aus oder kann anhand des Video-Gesprächs einen Überblick über die Situation erhalten. Wenn der Patient das Medikament nach Ermessen des Arztes benötigt, erhält er ein Rezept, welches er online einlösen kann. Beispielsweise ist die Website Treated.com eine seriöse Online-Praxis, welche zertifiziert und positiv bewertet ist.
Die Medikamentenbestellung und der Versand läuft dann meistens über eine Partnerapotheke, die Ihre Medikamente innerhalb von ein bis zwei Werktagen zu Ihnen oder eine andere Wunschadresse schickt.
Medikamente mit Online Rezept bestellen:
Quellen: