Redakteur:
Casey Barlow
Datum:
29.07.2022
Erfahrungen:
Unsere Redakteurin für VPNs & Online Security
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„Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“. Viele Jahre hat dieser Satz zum Missfallen bei Nutzern geführt. Besonders für Fans von Musikvideos ist das ärgerlich. In diesem Ratgeber zeigen wir 3 Geheimtipps zum Umgehen der YouTube-Ländersperre mit einem VPN.
Seit sich Google mit der GEMA Ende des Jahres 2016 in dem Punkt Rechteverwertung geeinigt hat, sollte das Problem mit gesperrten Videos auf YouTube eigentlich erledigt sein, oder? Wir zeigen Ihnen jetzt aktuelle Informationen dazu.
Die Betonung liegt hier auf „eigentlich“, denn nach wie vor gibt es auf YouTube Content, der von Machern auf bestimmte Regionen begrenzt ist. Wie jede andere Webseite im World Wide Web, weiß auch YouTube anhand der IP-Adresse, wo sich jeder Nutzer befindet. Wenn also zum Beispiel ein Livestream nur für den US-Markt bestimmt, können die Nutzer mit einer europäischen IP-Adresse nicht auf den Content zugreifen. Das Gleiche gilt auch, wenn man sich im Urlaub ein Video anschauen möchte, welches nur für France beschränkt ist. Diese Prozedur wird als Geo-Blocking bezeichnet und ist für die Nutzer mehr als lästig. Aber es gibt zum Glück, Mittel und Wege dieses Problem zu umgehen.
Das zu Beginn geschilderte Problem ist der klassische Fall einer Geosperre. Der Content ist dann nicht in jedem Land abrufbar, sondern nur in ausgewählten Regionen. Wer das Video aus einem geblockten Land öffnet, wird nur eine entsprechende Fehlermeldung sehen.
Das passiert aber nicht nur bei Videos, sondern auch bei Musik, Webseiten und anderen digitalen Inhalten. Das Ergebnis bleibt aber stets das Gleiche: Man sieht nicht den Inhalt, sondern nur eine Fehlermeldung.
Wie funktionieren Geosperren eigentlich?
Bei jeder Aktivität, die im Internet gemacht werden, wird die IP-Adresse übermittelt, dies ist ein Zahlencode, der das Netzwerk eindeutig identifiziert. Das ist notwendig, das Datenpakte den Weg vom Server zum PC zu finden. Allerdings ermöglicht, die IP-Adressen den Webseiten zu erkennen, aus welchen Land der Nutzer kommt. Gehört das Land, in dem man sich befindet, zu den gesperrten Gebieten, erscheint die Fehlermeldung des Geoblocking.
Diese Speeren gibt es aus zahlreichen Gründen. In den meisten Fällen liegt der Grund dahinter bei lizenzrechtlichen Problematiken.
Ein bekanntes Beispiel ist der inzwischen beigelegte Streit zwischen YouTube und der GEMA. Dieser Streit führte jahrelang zu einer Fehlermeldung bei den Nutzern aus France, die ein Musikvideo anschauen wollten. Der Grund waren die unterschiedlichen Vorstellungen der Rechteverwertungsgesellschafft und YouTube im Bereich der Vergütung von Musikvideos im Internet.
Nach etwas mehr als sieben Jahre haben sich beide Partner Ende 2016 endlich einigen können, sodass auch ehemalig gesperrte Musikvideos in France abrufbar sind. Aber nicht nur YouTube ist ein gutes Beispiel für Geoblockaden. Auch Netflix nutzt diese Möglichkeiten, um einige Inhalte für bestimmte Länder zu sperren.
In erster Linie treten Gesperren nur dann auf, wenn man auf Inhalte wie Filme, Serien oder Musik von einem ausländischen Anbieter abruft. Nicht jeder Inhalt ist auf der ganzen Welt verfügbar. Hat der Content nicht die entsprechenden Lizenzen, sieht man nur die Fehlermeldung.
Allerdings betrifft das Problem nicht nur die Nutzung von ausländischen Medien und Streams von YouTube und Netflix, sondern auch bei Auslandsaufenthalten kann dieses Problem auftauchen.
Macht man Urlaub im Ausland und möchte die Tagesschau von ARD streamen, kann es ebenfalls zu einer Geosperre kommen. Das gleiche gilt auch beim Streaming-Anbieter Sky Go, Maxdome oder Amazon Prime.
Diese Frage, ob das Umgehen von Ländersperren erlaubt ist oder nicht, lässt sich nicht so einfach beantworten. Eine weitgehende Einigkeit besteht darin, dass die Umgehung von Geoblocking heraus nicht mit der Umgehung aufwendiger Kopierschutzmaßnahmen gleichzusetzen ist. Bislang ist noch kein Fall bekannt, bei dem der Einsatz von Maßnahmen wie etwas VPN-Services oder Proxy-Diensten strafrechtlich verfolgt wurde.
Die Situation sieht anders aus, wenn YouTube in einem Land dazu verpflichtet werden soll, den Zugriff auf die Plattform per Gesetz zu untersagen. Beispiele für diese Restriktionen sind der Iran, Nordkorea oder auch China. Wer auf Reisen in diesen Ländern gegen das YouTube-Verbot verstößt, kann nach den lokalen Gesetzten bestraft werden.
Unabhängig von der aktuellen Gesetztes-Lage kann das Umgehen von den Sperren vonseiten YouTubes als Verstoß gegen Googles hauseigene Benutzungsbestimmungen gewertet werden. Diese werden von den Betreibern von YouTube angepasst. In der Theorie besteht die Gefahr, dass YouTube bei der Umgehung von Ländersperren das entsprechende Konto sperrt.
Die bekannteste und zugleich eleganteste Methode, um den gesperrten Content auf YouTube zu sehen, ist der Einsatz von einer sogenannten VPN. Die Abkürzung VPN steht dabei für Virtual Private Network. Dieser Dienst leitet den gesamten Datenverkehr des PCs, also auch den Abruf von YouTube, über den VPN-Server weiter. Steht der VPN-Server in einem anderen Land, sieht die Webseite nicht die persönliche IP-Adresse, sondern nur die des Servers. Ist ein Video auf YouTube also beispielsweise nur auf die USA beschränkt, kann man dieses schauen, wenn man über einen US-VPN-Server surft.
Darüber hinaus erhöht die VPN die Sicherheit beim Surfen, da der komplette Traffic verschlüsselt wird. Vor allem ist das Surfen in einem öffentlichen WLAN unsicher, weshalb der Einsatz eines solchen Dienstes besonders empfehlenswert. Unter den kommerziellen Diensten kann man unter anderen die Dienste vom NordVPN Angebot oder Mulvad empfehlen. Die entsprechenden Dienste kosten zwischen 30 und 50 Euro im Jahr und bieten Zugang auf unzählige Server, die auf der ganzen Welt verteilt sind.
Es gibt zahlreiche Anbieter, die meist eine Erweiterung oder teilweise ein Plugin für den Browser anbieten. Viele Anbieter arbeiten zwar vollkommen kostenlos, jedoch geht man bei diesen Anbietern das Risiko ein, dass die Daten weitergegeben werden.
Daher ist es empfehlenswert, wenn man sich dauerhaft bestimmte Inhalte ansehen möchte, eine kostenpflichtigen aber dafür seriösen VPN-Anbieter zu wählen. Wenn man nur einmal ein Video sehen möchte, kann man auch einen kostenlosen Probeaccount verwenden.
Auf dem Markt gibt es zahlreiche Anbieter, mit denen man die YouTube Blockade umgehen kann, teilweise bieten die Anbieter weitere Funktionen, wie Werbeblocker oder Tracking- und Phishing-Schutz an.
Die Krone bei den VPN-Diensten geht ganz klar an Nord-VPN. Mit dem sehr überzeugenden Gesamtpaket aus Geschwindigkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit konnte sich dieser Anbieter den ersten Platz beim VPN-Anbietervergleich sichern. Vor allem die Server- und Länderauswahl ist sehr überzeugend und der Anbieter weiß wie man beeindruckt. Mit fast 5.000 Servern und mehr als 60 Standorten erhält NordVPN Bestnoten.
Bei der Verschlüsselung der Daten setzt der Anbieter auf die höchsten Standards. Auch bei der Geschwindigkeit kann diesem Anbieter niemand etwas vormachen, nur der Anbieter „Bitdefender Premium VPN“ war etwas schneller. Die Kundenfreundlichkeit ist besonders erfreulich. Bei keinem Anbieter ist es so leicht, Geoblockung zu umgehen. Auch in Ländern mit restriktiven Regimen kann man sich durch den Einsatz von NordVPN durch das freie Internet bewegen. Dank Obfuscated Servers läuft der Dienst sogar in China und dem Iran unter dem Radar. Auch wer Zugriff auf die US-Bibliothek von Netflix haben möchte, ist mit diesem Anbieter gut beraten. Darüber hinaus kann der Anbieter mit modernen Client und zusätzlichen Funktionen, unter anderem Werbeblocker, Trading- und Malwareschutz, punkten. Alles in allem hat sich NordVPN den ersten Platz mehr als verdient.
Vorteile von NordVPN
Nachteile von NordVPN
Auf dem zweiten Platz liegt der Anbieter Surfshark, knapp hinter dem Anbieter NordVPN. Surfshark punktet vor allem im Preis und einer guten Auswahl an Servern. Insgesamt stehen 1.040 Server in 60 Länder zur Verfügung. Bis zu zehn Geräte lassen sich mit einem Abo zeitgleich schützen. Obwohl der Anbieter erst im Jahr 2017 gegründet wurde, spielt der Anbieter in sämtlichen Test ganz oben mit. Eigene DNS-Server und die Funktion „Clean Web“ geben der gesamten Sache den letzten Schliff. Streaming und Geschwindigkeit liegen nur knapp hinter dem Favoriten. Mit der Funktion „No-Border-Modus, hat man auch in Ländern, die das Internet zensieren, unbeschränkten Zugriff auf das World Wide Web. Wer sich für zwei Jahre an diesen Anbieter binden möchte, bekommt nirgendwo günstiger hinweg als bei Surfshark.
Vorteile von Surfshark
Nachteile von Surfshark
Auf dem dritten Platz landet der Anbieter ExpressVPN, dieser Dienst punktet mit dem besten Leistungsumfang. Darunter fallen zum Beispiel Split-Tunneling, Passwortgenerator, Leak-Test und automatische Speed-Optimierung. Auch in Bereich Sicherheit kann man sich nicht beschweren. Das Unternehmen sitzt auf den Britischen Jungferninsel und schützt seine Anbieter mit den modernsten Sicherheitsprotokollen vor den wachsamen Augen des Internets. Darüber hinaus funktioniert das Streamen einwandfrei, Geoblocking lässt sich ebenfalls damit umgehen. Bei der Geschwindigkeit befindet sich ExpressVPN ebenfalls unter den besten. Nur der etwas teure Preis dämpft die Freude etwas.
Vorteile von ExpressVPN
Nachteile von ExpressVPN
Wer kein kostenpflichtiges Abo bei den oben genannten Anbietern abschließen möchte, findet im Internet auch zahlreiche Möglichkeiten. Diese beschränken die Leistung deutlich und in mehreren Bereichen. So wird zum Beispiel das Datenvolumen begrenzt und die Server sind an wenigen Standorten verfügbar. Die Surfgeschwindigkeit wird ebenfalls deutlich reduziert. Für die meisten Gelegenheitsnutzer mag das zwar eine akzeptable Lösung sein. Diese sollten allerdings darauf achten, ob und welche Daten von den kostenlosen Anbietern gesammelt und eventuell an Dritte weitergegeben werden. Das ist bei mehr Anbietern der Fall, als man am Anfang denkt, so kann der vermeintlich sichere Tunnel schnell gefährlich werden. Teilweise kann es auch sehr teuer werden, dabei zahlt man aber nicht mit Geld, sondern mit seinen persönlichen Daten. Wer sich nicht sicher ist, wie gut der zahlungspflichtige Anbieter wirklich ist, kann bei vielen Anbieter in den meisten Fällen ein 30 Tage langes Probeabo abschließen und die Dienste ausgiebig testen.
Um mit seinen Browser anonym zu surfen, gibt es bei den beliebtesten Anbietern von VPN-Diensten auch eigene Addons. Der Schutz erstreckt sich dabei ausschließlich auf Aktivitäten innerhalb des Browsers. Außerhalb dieses Systems ist man weiterhin sichtbar. Falls man etwas mehr Anonymität haben möchte, muss der gesamte Datenverkehr durch den Tunnel eines VPN-Anbieters geschickt werde, das lässt sich nur mit einem vollständigen Dienst erreichen.
Falls der Content von YouTube gesperrt ist, kann mit einem entsprechenden Browser-Add-On diesen Inhalt dennoch sehen, weshalb diese Möglichkeit vollkommen ausreicht.
Wenn man sich für einen VPN-Anbieter wie NordVPN oder Surfshark entschieden hat, kann es schon an die Einrichtung der Verbindung gehen. Die Einrichtung ist denkbar einfach. Man muss sich nur das jeweilige Programm auf sein Gerät laden und den Anweisungen der Software folgen. Bei der ersten Anmeldung bei einem Anbieter erhält man seine persönlichen Zugangsdaten, mit denen man sich im Client anmelden kann. Bei den meisten gebührenpflichtigen Anbietern kann man die gleichen Zugangsdaten für mehrere Geräte zur gleichen Zeit verwenden. Das bedeutet, dass man den VPN-Tunnel zum Beispiel für seinen PC und sein Smartphone einrichten kann.
Einige Länder sperren den Zugriff auf YouTube vollkommen. Das ist zurzeit nicht nur in China der Fall, sondern auch in Nordkorea und im Iran. Temporäre Fälle das YouTube gesperrt ist, gibt es auch in einigen Ländern, wie in der Türkei, in Russland und in Pakistan.
Wenn eine Reise, egal ob geschäftlich oder privat, nach China ansteht oder wer als françaiser in China lebt, möchte mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf den Content von YouTube verzichten. Um diese Sperre zu umgehen, kann sich der Nutzer auf einfache Art und Weise einen VPN-Client herunterladen, installieren und sich mit einem Server in einem anderen Land verbinden, dessen Zugang zu YouTube nicht gesperrt ist. Dadurch lässt sich einfach auf die Videos zugreifen und das aus gesperrten Gebieten heraus.
Das Gleiche gilt ebenfalls auch für die weiteren Webseiten, die von der Regierung gesperrt sind, zum Beispiel Twitter und Facebook. Aktuell sind in China rund 10.000 Webseiten gesperrt.
Besonders einfach kann man die Sperren mithilfe einer Shellfire Box umgehen. Dabei muss man noch nicht einmal eine VPN-Server auf den Rechner installieren, sondern man verbindet die Box mit dem Router und verbindet sich dann über das neu generierte WLAN-Netzwerk.
Die Box wird für jeden Nutzer neu konfiguriert. Sie ist bereits authentifiziert und verschlüsselt, also kurzum sofort startklar. Um die Internetverbindung zu starten, braucht man lediglich eine Stromversorgung, nun muss die Box manuell vom Nutzer mit dem Router verbunden werden. Damit sich die gewünschten Geräte mit der Box verbinden kann, kommen ein Netzwerkkabel oder ein WLAN zum Einsatz.
Wer die Verbindung nicht mehr braucht, wechselt ganz einfach zurück auf das normale WLAN und komm die Internetverbindung ohne Einsatz der Shellfire Box verwenden.
Der Traffic ist unlimitiert und in 35 Ländern stehen Server zur Verfügung. Im Kaufpreis ist eine Nutzung des Premium-Plus-VPN-Service inbegriffen.
Neben der Möglichkeit VPN einzusetzen, kann man die Sperre mit einem Proxy-Server einfach umgehen. Das Konzept ist dabei ähnlich wie den VPN-Servern. Sie leiten den Abruf von YouTube über einen Server um, welcher mit einer anderen IP-Adresse ausgestattet ist. Dabei wird aber nicht der gesamte Traffic verschlüsselt, wie es bei einer VPN der Fall wäre. In der Praxis reicht ein Proxy in den meisten Fällen aus, um einfache Webseitsperren zu umgehen.
Wenn ein Nutzer gegen die YouTube Sperre umgeht, verstößt der Nutzer gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der ausländischen Plattform. Sollte der Content ausschließlich für User in den USA bestimmt sein, kann ein solcher Verstoß dazu führen, dass eine Sperrung vom jeweiligen Dienst erfolgt, das sind mehr oder weniger undramatische Folgen. Denn, das ist im Fall von YouTube sehr unwahrscheinlich. Offen bleibt allerdings, ob die AGB überhaupt wirksam gegen den Nutzer vereinbart worden sind.
Die Rechtsgrundlage bei der Umgehung von YouTube Sperren durch eine YouTube VPN ist bis heute nicht eindeutig geregelt. Bis heute fehlen nach wie vor einschlägige Urteile. Sicher ist nur, dass die Verfolgung der Kunden, die diesen Dienst in Anspruch nehmen, sehr unwahrscheinlich ist. Der Aufwand, der dafür betrieben werden müsste, ist einfach viel zu hoch.